Herstellung und Dauerhaftigkeit autoklavierter Bauprodukte

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Der Prozess der thermischen Behandlung von Stoffen durch Autoklavierung wurde im 17. Jahrhundert erfunden. Erste Baustoffe wurden Mitte des 19. Jahrhunderts autoklaviert. Trotz über 150 Jahren Erfahrung mit der Herstellung sind nicht alle Fragestellungen beantwortet. Die Auswahl der Rohstoffe sowie die verschiedenen Parameter bei der Fertigung haben einen hohen Einfluss auf die mechanischen und chemisch-mineralogischen Eigenschaften. Die letzteren beeinflussen die Dauerhaftigkeit der autoklavierten Baustoffe. Es muss sichergestellt werden, dass die mechanischen Eigenschaften so nicht mit zunehmender Zeit beeinträchtigt werden.

Zusätzlich befasst sich die Arbeitsgruppe mit Änderungen in der Mikrostruktur, die durch Einsatz modernster naturwissenschaftlicher Analysemethoden untersucht werden. Auch soll der Einfluss der Herstellbedingungen auf die Baustoffprodukte untersucht werden – zum Beispiel, ob die gezielte Dampfsteuerung die chemisch-mineralo­gischen Eigenschaften positiv beeinflussen.

Dauerhaftigkeit von autoklavierten Bauprodukten ist ein Thema, welches nur wenig in der universitären Forschung untersucht wird. Durch einen im Institut vorhandenen Laborautoklaven ist die Arbeitsgruppe in der Lage, Herstellungspro­zesse zu simulieren. Der Einfluss von chemischen und physikalischen Angriffen auf autoklavierte Bauprodukte kann gegebenenfalls die Festigkeit und die Tragfähigkeit auch mit zunehmendem Alter beeinflussen. Die im Jahr 2013 gegründete Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Grundlagenforschung auf diesem Themengebiet, so dass die Phasen­bildung der verschiedenen Bauprodukte besser verstanden wird.