Geschichte des ibac spiegelt die Evolution des Bauwesens wider

 

„An der Geschichte des Instituts für Baustoffforschung lässt sich die Evolution des Bauwesens sehr gut ablesen“, so der Rektor der RWTH Aachen University, Professor Ulrich Rüdiger in seiner Rede auf der Feier aus Anlass des 70. Geburtstags des ibac am 15. November 2018 im SuperC der Hochschule. Angefangen hat das Institut 1948 mit der bautechnischen Verwertung von Trümmerteilen. Mit Drittmitteln von über 3,5 Millionen Euro ist das Institut heute eines der größten der Fakultät. Neben dem Rektor gratulierte daher auch der Dekan der Fakultät für Bauingenieurwesen, Professor Markus Oeser: „Das Institut für Baustoffforschung hat über die Jahre hinweg seine Spuren hinterlassen und wird auch weiterhin fester und wichtiger Bestandteil im positiven Wandel der Fakultät sein“, so der Dekan in seiner Ansprache. Dr. Klaus Feuerborn, Geschäftsführer der Campus GmbH, informierte die Gäste über Ziele und Entwicklung des Campus Projektes, welches von essentieller Bedeutung für das Wachstum der Aachener Hochschule sei. Zwei Milliarden Euro werden dort für die bessere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft investiert, so Klaus Feuerborn.

Weit zurück schaute Professor Hans Rainer Sasse, ehemaliger Institutsleiter. Im November 1948 nahm das ibac unter der Leitung von Professor Alfred Hummel an der RWTH Aachen seine Arbeit auf und war damit die erste Neugründung eines Instituts an der Hochschule nach dem Krieg. „Das Gelände des Instituts lag voll mit Trümmerteilen, deren weitere Nutzung im Baubereich geprüft wurde“, berichtete Professor Sasse. Das ibac entwickelte sich im Laufe der Jahre stetig weiter. In den achtziger Jahren konnten die Drittmittel gesteigert werden, bis zum Jahr 1990 wuchs die Zahl der Beschäftigten stark an. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konzipierten neue Prüfverfahren, eine große Bedeutung kam auch der Materialprüfung zu. „Nur durch Kooperation mit anderen Hochschulinstituten konnten schließlich auch neue Ziele erreicht werden. So wurden neben den Bauingenieuren auch Chemiker, Mineralogen und Physiker als wissenschaftliches Personal eingestellt“, so Professor Sasse, der im kommenden Jahr seinen 85. Geburtstag feiert. Seine Erinnerungen als wissenschaftlicher Mitarbeiter teilte dann Dr. Norbert Brauer mit den Zuhörerinnen und Zuhörern. Gemeinsam mit Dr. Udo Wiens arbeitete er in den 1990ziger Jahren am ibac. Neben der wissenschaftlichen Arbeit gab es öfters auch Grund zum Feiern. Dass das immer sehr schön war, bestätigte nach Professor Sasse auch Dr. Brauer ausdrücklich!

Anya Vollpracht, Juniorprofessorin im Bereich Umweltverträglichkeit von Baustoffen, verdeutlichte in ihren Ausführungen die seit Jahrzehnten bestehende internationale Ausrichtung des ibac und seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Professor Oliver Weichold vom Lehr- und Forschungsgebiet Polymerkomposite im Bauwesen ging auf den immer wichtiger werdenden Aspekt des interdisziplinären Arbeitens ein, bevor der Institutsleiter Professor Raupach die Anwesenden über die zukünftige Ausrichtung und über anstehende Projekte wie die Modernisierung der Infrastruktur und des Geräteparks informierte. Angestrebt werde darüber hinaus eine gesunde Mischung aus Grundlagen- und angewandter Forschung sowie der Materialprüfung und –überwachung. Hohe Priorität habe vor allem die Neubesetzung des Lehrstuhls für Baustoffkunde, die mit Sicherheit auch wichtige Impulse für zukünftige Projekte bringen wird, so Raupach.

Abgerundet wurde die Veranstaltung von der am darauffolgenden Tag stattfindenden Vortragsreihe im Rahmen des 54. Aachener Baustofftags. Verschiedene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ibac berichteten über aktuelle Projekte und Forschungsthemen.

Neben den anwesenden aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern folgten viele Ehemalige der Einladung nach Aachen, während der Abendveranstaltung am Donnerstag gab es dann auch ausreichend Gelegenheit, Erinnerungen auszutauschen und Kontakte aufzufrischen.